Die Privathaftpflichtversicherung: Definition, Erklärung und Beispiele
In der Schweiz haben die meisten Personen eine Privathaftpflichtversicherung. Hier erfährst du, was diese bringt, welche Dinge du vor dem Abschluss einer Versicherung entscheiden musst, und wie du das beste Angebot findest.
Privathaftpflichtversicherung Definition:
Zusammenfassung
Die Privathaftpflichtversicherung deckt Schäden, die du aus Versehen fremden Personen oder Gegenständen zufügst.
Sie ist in der Schweiz nicht obligatorisch, aber sehr empfehlenswert: Speziell Personenunfälle können immens hohe Folgekosten nach sich ziehen.
Aus diesem Grund haben etwa 90 % aller Personen in der Schweiz eine Privathaftpflichtversicherung.
Keine andere Versicherung deckt so ein breites Spektrum an Schadenfällen wie die Haftpflichtversicherung. Ich gebe dir ein paar Beispiele: Als Velofahrer bist du kurz unaufmerksam und kollidierst beim Abbiegen mit einem Fussgänger. Dein Kind zertrümmert beim Fussballspielen die Scheibe des Nachbarhauses. In der gemieteten Wohnung fällt etwas herunter und die Herdplatte zersplittert. Dein Hund büxt aus und verunstaltet einen fremden Garten.
Diese Schäden sind auf kleine Missgeschicke zurückzuführen, aber können trotzdem hohe Kosten verursachen – vor allem dann, wenn Personen zu Schaden kommen. Nehmen wir zur Veranschaulichung oben aufgeführtes Beispiel, in dem du mit dem Velo mit einem Fussgänger zusammengeprallt bist: Hat sich dieser dabei ernsthaft verletzt und muss operiert werden (und vielleicht anschliessend noch lange in Therapie), kommt dich die Sache teuer zu stehen. In solchen Fällen ist es gut, wenn du eine Privathaftpflichtversicherung hast. Denn sie übernimmt Schäden, welche du aus Versehen Dritten zufügst. Für eine verhältnismässig tiefe Jahresprämie kann sie dich damit vor einer Schuld in Millionenhöhe bewahren.
Was ist eine Privathaftpflichtversicherung genau?
Wenn du versehentlich einen Personen- oder Sachschaden verursachst, deckt die Privathaftpflichtversicherung die Kosten, welche dadurch für Dritte entstehen. Ausserdem ist auch eine passive Rechtsschutzversicherung inbegriffen. Die Versicherung prüft nämlich jeweils, ob du für den Schaden überhaupt haftbar gemacht werden kannst und lehnt für dich ungerechtfertigte Ansprüche ab.
In der Schweiz ist die Privathaftpflichtversicherung nicht obligatorisch. Trotzdem haben hierzulande rund 90 % aller infrage kommenden Personen eine Haftpflicht. Vielfach wird die Versicherung nicht nur für Einzelpersonen, sondern gleich für einen ganzen Haushalt abgeschlossen. Das ist nicht nur bei Familien möglich, sondern auch bei Wohngemeinschaften.
Unten habe ich dir die wichtigsten Dinge aufgelistet, die du vor dem Abschluss einer Privathaftpflichtversicherungen wissen solltest.
Selbstbehalt & Prämie
Wie bei vielen anderen Versicherungen wählst du auch bei der Privathaftpflicht einen Selbstbehalt. Das ist der Betrag, den du bei einem Schadenfall selber bezahlen musst. In der Regel liegt er bei 200 Franken, aber bei vielen Versicherungen kannst du das auf Wunsch anpassen. Ausserdem wichtig für Mieter: Der Selbstbehalt bei Mieterschäden bezieht sich bei einigen Anbietern auf die ganze Wohnung, bei anderen auf die einzelnen Zimmer. Hier lohnt es sich, bei deiner Versicherung nachzufragen und das Kleingedruckte zu lesen.
Bedenke ausserdem: Je tiefer dein Selbstbehalt, desto höher ist deine Prämie. Falls du wissen willst, wovon diese sonst noch beeinflusst werden, empfehle ich dir unseren Artikel zu den Kosten einer Privathaftpflichtversicherung.
Deckungssumme
Die Deckungssumme gibt an, wie viel die Versicherung für einen Schaden maximal zahlt. Häufig kannst du zwischen 5 Millionen und 10 Millionen Franken wählen. Du solltest dabei vergleichen, wie sich unterschiedliche Deckungssummen auf deine Prämien auswirken. Meist ist der Unterschied gering und in diesen Fällen empfehle ich dir, eine höhere Summe zu wählen. Häufig unterschätzt man nämlich, wie teuer Personenschäden werden können, wenn sich jemand schwer verletzt. So bist du auf der sicheren Seite.
Zusatzversicherungen
Die angebotenen Zusatzoptionen unterscheiden sich je nach Versicherung. Besonders häufig abgeschlossen wird die Fremdlenkerversicherung. Diese kann sich lohnen, wenn du ab und zu mit fremden Fahrzeugen unterwegs bist. Verursachst du dabei einen Schaden, übernimmt die Zusatzversicherung jene Kosten, welche für den Fahrzeuginhaber durch Reparaturen oder höhere Prämien entstehen. Die genauen Bedingungen sind je nach Versicherung verschieden und es lohnt sich deshalb, sich detailliert dazu zu informieren.
Auch für gewisse Hobbys gibt es spezielle Zusatzversicherungen. Dazu gehört zum Beispiel Reiten, Modellfliegen, Jagen oder Fallschirmspringen.
Und im Ausland?
Die Haftpflichtversicherung ist in der Regel weltweit gültig. Selbst wenn du in den Ferien einen Schaden verursacht, ist dieser also von der Privathaftpflicht gedeckt.
Welche Schäden sind von der Privathaftpflicht nicht gedeckt?
Wir wissen bereits, welche Schäden die Haftpflichtversicherung übernimmt. Allerdings solltest du auch wissen, in welchen Fällen die Versicherung nicht zahlt: In erster Linie ist das der Fall, wenn der Schaden für eine Person entsteht, die im selben Versicherungsvertrag eingeschlossen ist wie du. Ich gebe dir ein Beispiel: Dein Mitbewohner und du schliessen gemeinsam eine Haftpflichtversicherung ab. Wenn du dann beim Velofahren aus Versehen sein Auto verkratzt, wird dieser Schaden von der Haftpflichtversicherung nicht übernommen. Handelt es sich dabei jedoch um das Auto der Nachbarn, ist der Schaden von der Privathaftpflichtversicherung gedeckt.
Ausserdem übernimmt die Privathaftpflichtversicherung selbstverständlich keine Schäden, welche du vorsätzlich verursachst – du kannst also logischerweise nicht einfach eine Versicherung abschliessen und danach sorgenfrei fremdes Eigentum zertrümmern. Selbiges gilt auch für Schäden, die du durch sogenannt ‘grobfahrlässiges Handeln’ verursacht hast, sprich die sich leicht hätten verhindern lassen. Dafür gibt es aber bei den meisten Anbietern einen Grobfahrlässigkeitsschutz: Eine unachtsame Handlung kann schnell als grobfahrlässig eingestuft werden, weswegen dieser Zusatz sehr sinnvoll sein kann.
Auch Schäden, die du mit dem Auto oder dem Motorrad verursachst, sind nicht von der Privathaftpflichtversicherung gedeckt. Aber keine Sorge: Hier greift die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung, welche in der Schweiz für alle Fahrzeughalter obligatorisch ist.
So findest du das beste Angebot für eine Haftpflichtversicherung
Nach dieser Lektüre weisst du jetzt genau, was Privathaftpflichtversicherungen alles abdecken. Und vermutlich hat dir der Artikel auch gezeigt, wieso so viele Personen in der Schweiz eine Haftpflichtversicherung abschliessen: Für tiefe Prämien kannst du dich gegen sehr teure Schäden versichern. Deshalb macht der Abschluss einer Privathaftpflichtversicherung eigentlich in allen Lebenssituationen Sinn.
Wenn du die verschiedenen Schweizer Angebote miteinander vergleichen willst, machst du das am besten auf unserem Privathaftpflicht-Vergeich. Dort findest du Angebote, welche perfekt auf dich und deine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort mal vorbeizuschauen – egal ob du eine neue Haftpflicht abschliessen willst oder zu einer günstigeren Versicherung wechseln möchtest.
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