Haushaltsversicherung für Haustiere: Kind spielt mit Welpe

Welche Haustierschäden übernehmen Schweizer Versicherungen?

Vincent R. -

Familienzuwachs der besonderen Art: Ein Haustier zieht bei dir ein. Das ist eine wundervolle und bereichernde Sache, aber jetzt übernimmst du auch eine immense Verantwortung – für sein Wohlbefinden genauso wie für (die meisten) Schäden, die es verursacht. Zum Glück gibt’s für Letzteres jedoch passende Versicherungslösungen.

Haftpflichtversicherung für Haustiere:

Zusammenfassung

  • Für Katzen ist üblicherweise keine spezielle Haftpflichtversicherung notwendig.

  • Als Hundebesitzer hingegen bist du haftbar, weswegen du eine Privathaftpflichtversicherung brauchst.

  • Für Pferde und exotische Tiere gibt es Zusätze, die du am besten direkt mit deiner Versicherung abklärst.

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Die Haftpflichtversicherung für Katzen und Hunde

Beginnen wir mit dem einfachen Teil: Der Haftpflichtversicherung für Katzen. Das ist schnell erzählt, denn es gibt sie nicht. Der Grund ist der, dass ein freilaufendes Büsi ja schlecht rund um die Uhr überwacht werden kann, sprich eine Beaufsichtigungspflicht wäre hier ziemlich sinnfrei.

Demzufolge bist du als Katzenbesitzer auch nicht haftbar, wenn sie auf ihren Streifzügen durch die Nachbarschaft einen Schaden anrichtet (mit einer Ausnahme: Wenn sie als ‘notorische’ Zerstörerin von fremdem Eigentum bekannt ist und du trotzdem nichts unternimmst, kann das irgendwann auf dich zurückfallen).

Etwas anders sieht es jedoch bei Hunden aus – hier bist du als Halter nämlich haftbar. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Privathaftpflichtversicherung. Die ist sowieso immer sinnvoll, aber spätestens als Hundebesitzer solltest du dir gut überlegen, eine abzuschliessen. Sie schützt dich vor den finanziellen Folgen aus Schäden, die du versehentlich Drittpersonen zufügst. Das gilt dann natürlich auch für deinen Hund, für den du logischerweise verantwortlich bist.

Die gute Nachricht dabei ist, dass viele Versicherungsgesellschaften Hunde in der Privathaftpflicht bereits standardmässig abdecken – am besten klärst du das bei deiner Versicherung kurz ab, damit du entweder einen Zusatz abschliessen oder den Anbieter wechseln kannst.

Und wer jetzt denkt ‘mein kleiner Bello ist ein Engel auf vier Pfoten, der fügt doch niemandem Schaden zu! So eine Versicherung braucht nur jemand, der irgendeinen Kampf-Werwolf hält!‘, muss wissen: Speziell bei Kindern kann auch ein kleinerer Hund mit einem kurzen Zuschnappen massiven Schaden anrichten (zum Beispiel im Gesicht im Bereich der Augen).

Ausserdem geht es nicht nur um Schäden aus einem direkten Bissangriff. Nehmen wir mal an, du du bist mit deinem Hund bei Freunden eingeladen und er zerkratzt dort beim Spielen den Parkettboden. Oder er findet aus Spass an der Freude, dass er jetzt am Tischtuch ziehen muss, bis das gesamte Porzellangeschirr runterfällt und zerbricht.

Solche Dinge können vorkommen – und die Folgekosten schnell unangenehme Höhen erreichen. Aus diesem Grund ist eine entsprechende Versicherung absolut empfehlenswert.

Falls du nun einen kleinen Struggle mit den Versicherungsbezeichnungen hast: Die Hausratversicherung und die Privathaftpflichtversicherung werden zwar oft als Kombi-Angebot (= ‘Haushaltsversicherung’) abgeschlossen, sind aber nicht dasselbe. Mit einer Hausratversicherung schützt du dein Mobiliar gegen Elementarschäden wie zum Beispiel Feuer – für deinen Hund nutzt sie dir jedoch nichts. Dafür brauchst du die Privathaftpflichtversicherung.

Spezialfall Pferd

Als Pferdebesitzer bist du grundsätzlich über deine Privathaftpflicht versichert. Das bedeutet, dass etwaige Schäden, die dein Pferd verursacht (beispielsweise wenn es erschrickt und ausschlägt), gedeckt sind – wobei du das sicherheitshalber bei deiner Versicherung abklären solltest, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Eine andere Sachlage ist es, wenn du kein eigenes Ross hast, aber regelmässig eines ausleihst und dich darauf in den Sattel schwingst. Nun bist du nämlich als Reiter für das Pferd verantwortlich, auch wenn es nicht dir gehört. Hierfür solltest du dir den Versicherungszusatz ‘Reiten fremder Pferde‘ überlegen. Er deckt zum Beispiel auch die Heilungskosten, wenn du mit dem Pferd verunfallst und es zum Tierarzt muss.

Aber Vorsicht: Das gilt nur für ‘normale’ Ausritte – Wettkämpfe wie zum Beispiel Springreiten musst du nochmals separat mit der Versicherung ansehen.

Wohnzimmer-Safari: Die Versicherung für exotische Haustiere

Bei eher ‘ungewöhnlichen‘ Haustieren gibt es ein paar Dinge speziell zu beachten. Zum einen ist es so, dass diverse Tierarten von Gesetzes wegen bewilligungspflichtig sind – das reicht von Giftschlangen über Pinguine bis hin zu Krokodilen (die vollständige Liste findest du hier).

Zusätzlich gibt es aber noch kantonale Bestimmungen, die darüber hinausgehen können. Ein Beispiel dafür ist ein zusätzlicher Sachkundenachweis, den du vorlegen musst. Mit diesem belegst du, dass du überhaupt weisst, worauf du dich bei der Haltung eines solchen Exemplars einlässt und dem auch gewachsen bist. Informier dich am besten im Vorfeld beim Veterinäramt deines Kantons, wenn du so ein Haustier ins Auge gefasst hast.

Des Weiteren solltest du in jedem Fall bei deiner Versicherung anfragen, ob du dafür einen Zusatz abschliessen musst. Stell dir vor, du hältst eine Giftschlange – und eines schönen Tages ist das Terrarium leer. Das bedeutet natürlich eine akute Gefahr für dich und andere Personen/Tiere (und schlimmstenfalls ist sie nicht nur aus dem Terrarium, sondern gleich aus deiner Wohnung abgehauen).

Also musst du die Polizei verständigen, die das Tier mit Hilfe von Spezialisten ausfindig macht; wie du dir sicherlich vorstellen kannst, ist ein solcher Einsatz nicht gerade kostengünstig.

2019 mussten in der deutschen Grossstadt Herne vier Häuser evakuiert werden, da eine hochgiftige Kobra aus einem Terrarium ausgebüxt war und sich irgendwo in dem Areal versteckt hielt. Nach tagelanger Suche konnte sie in einem Keller durch einen Experten eingefangen werden – und der Halter trägt sämtliche Kosten dafür.

Die Entscheidung, ein Tier zu adoptieren, sollte niemals leichtfertig getroffen werden: Sie alle verdienen ein artgerechtes Dasein, für das du dich verantwortlich zeichnest. Dazu gehört auch, entsprechende Ausgaben zu tätigen. Hier kannst du aber glücklicherweise die schlimmsten Szenarien entschärfen, indem du dir eine sinnvolle Versicherungslösung überlegst. So bist du auf alles vorbereitet und kannst unbeschwert Freude an deinem neuen Null- bis Tausendbeiner haben.

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