Kreditlinie: Frau studiert Dokumente

Was ist eine Kreditlinie?

Ben M. -

Im Zusammenhang mit der Kreditvergabe geistert immer wieder der Begriff ‘Kreditlinie‘ herum. Aber was hat es damit eigentlich auf sich – und wo kommt sie zur Anwendung?

Was ist eine Kreditlinie:

Zusammenfassung

  • Eine Kreditlinie gibt es vor allem beim Dispokredit und beim Lombardkredit, nicht aber beim Privatkredit.

  • Der Privatkredit wird komplett zurückgezahlt, während du bei den anderen dein Konto bis zu einer bestimmten Summe überziehen darfst.

  • Dieses Limit wird Kreditlinie genannt. Zur Anwendung kommt dieses Konzept vor allem bei Geschäftskonten.

Kreditlinie Definition

Eine Kreditlinie ist die maximale Höhe eines Kredits, wobei man hierbei auch von einem Kreditrahmen oder Kreditlimit spricht. Zur Anwendung kommt das Ganze vor allem im Zusammenhang mit Dispokrediten und Lombardkrediten.

Aber sehen wir uns das im Detail an:

Privatkredit vs. Dispokredit

Beim Privatkredit gibt es keine Kreditlinie, da er vor allem für einmalige, grössere Investitionen (beispielsweise der Erwerb eines Autos) eingesetzt wird: Nehmen wir an, du findest auf AutoScout24 ein Gefährt, das dir gefällt – mit 30‘000 Franken ist es aber zu teuer, um es von deinem Ersparten zu bezahlen.

Also beantragst du einen Privatkredit in Höhe dieser 30‘000, kaufst dir damit dein Traumauto und bezahlst den Kredit in gleichbleibenden Raten (inklusive Zinsen) über eine vertraglich festgelegte Dauer wieder zurück, bis diese Schulden komplett beglichen sind.

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Der Dispokredit hingegen ist eher für kurzfristige, kleinere Rechnungen angedacht. Im Grunde genommen ist er nichts anderes als das Recht, dein Lohnkonto bis zu einer gewissen Maximalsumme zu überziehen – und diese Begrenzung wird Kreditlinie genannt.

So funktioniert der Dispokredit

Auch dazu ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Du hast 1‘000 Franken auf deinem Lohnkonto und musst nun eine Rechnung von 1‘200 Franken bezahlen. Das geht jedoch logischerweise nicht, da ja 200 Franken zu wenig auf deinem Konto sind.

Also muss notgedrungen erstmal wieder eine Lohnzahlung eintreffen, damit du diese Überweisung ausführen kannst. Das Problem dabei: So lange kann das nicht warten. Und hier kommt der Dispokredit ins Spiel.

Du gehst zu deiner Bank und stellst einen Antrag für einen Dispokredit in der Höhe von beispielsweise 500 Franken. Sofern du grünes Licht erhältst, bedeutet das im Umkehrschluss, dass du von nun an befugt bist, dein Konto um 500 Franken zu überziehen (= Kreditlinie: 500).

Das hat nun den Vorteil, dass du ohne weiteren Kreditantrag Rechnungen bezahlen kannst, die höher sind als dein Guthaben – solange du die ‘rote Kreditlinie' nicht überschreitest, notabene.

Gewisse Banken bieten eine Sonderform des Dispokredits an: Du beantragst ihn wie einen Privatkredit und definierst eine Laufzeit und eine Maximalsumme. Während dieser Zeitspanne kannst du jederzeit so viel beziehen, wie du gerade brauchst – und am Ende dieser Laufzeit zahlst du den Betrag, der zu diesem Zeitpunkt offen ist, in gleichbleibenden Raten zurück.

Ausserdem bezahlst du die Zinsen nur für die Summe, die du tatsächlich im Minus bist: In unserem Beispiel also nicht für 500 Franken, obwohl das deine Kreditlinie ist, sondern nur für 200, da du 1’000 Franken Guthaben hattest und dann eine Rechnung von 1‘200 beglichen hast (ergo 200 Franken im Minus).

Des Weiteren kannst du deinen Dispokredit jederzeit zurückzahlen, also quasi das Minus wieder auffüllen, um Zinsen zu sparen.

Mehr Infos zum Dispokredit und anderen Kreditformen für Privatpersonen findest du hier.

Dispokredit für Geschäftskunden

Trotz dieser Vorteile ist der Dispokredit bei Privatpersonen nicht allzu weit verbreitet, sondern eher im Bereich der Geschäftskunden anzutreffen.

Der Hauptgrund dafür ist sein Preis: Da die Bank meist über keine Kreditsicherheiten verfügt, verlangt sie einen saftigen Risikozuschlag – was wiederum die Zinsen in die Höhe schnellen lässt. Der Dispokredit ist daher eine eher teure Lösung.