Doula, Geburtshilfe & Co.: Wer zahlt was bei der Geburt?

Doula, Geburtshilfe & Co.: Wer zahlt was bei der Geburt?

Die Geburt eines Babys ist ein unvergessliches Erlebnis. Darum bieten Krankenkassen unterschiedliche Unterstützungsleistungen zur Geburtshilfe – sei es medizinisch, emotional oder organisatorisch. Doch wer kommt für welche Leistungen auf? Und was unterscheidet eine Doula von einer Hebamme? Dieser Ratgeber bringt Klarheit.

Doula & Geburtshilfe

Zusammenfassung

  • Die Grundversicherung deckt viele medizinische Kosten wie Hebammenleistungen, Kontrolluntersuchungen und teilweise Geburtsvorbereitungskurse ab.

  • Zusatzversicherungen können Leistungen wie eine Doula-Begleitung oder spezielle Geburtsvorbereitungskurse übernehmen.

  • Eine frühzeitige Absicherung bei Zusatzversicherungen und regelmässiges Vergleichen der Versicherungsangebote ist dabei wichtig.

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Geburtshilfe – welche Möglichkeiten gibt es?

Sobald du von deiner Schwangerschaft erfährst, machst du dir vermutlich auch schon die ersten Gedanken zur Geburt. Denn die Wahl der Geburtsbegleitung kann dein Geburtserlebnis stark beeinflussen. Dabei hast du verschiedene  medizinische und nicht-medizinische Unterstützungsmöglichkeiten.

Hebammen – medizinisch & umfassend betreut

Hebammen begleiten dich und deine Familie vor, während und nach der Geburt – medizinisch und organisatorisch. Zu den Aufgaben einer Hebamme gehört die Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsvorbereitung, Betreuung während der Geburt sowie die Nachsorge im Wochenbett. 

Hebammen arbeiten im Spital, im Geburtshaus oder bei Hausgeburten und sind bei der Grundversicherung anerkannt.

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Geburtsvorbereitungskurse – körperlich & mental vorbereitet

Kurse zur Geburtsvorbereitung werden ab der 25. Schwangerschaftswoche empfohlen und bereiten werdende Eltern emotional und physisch auf die Geburt vor. Die meisten Geburtsvorbereitungskurse werden von Hebammen angeboten, und du kannst zwischen unterschiedlichen Kursmodellen wählen.

Doula – emotionale Begleiterinnen mit Erfahrung

Doulas sind erfahrene Geburtsbegleiterinnen, die werdende Eltern emotional unterstützen – während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im Wochenbett.

Sie greifen nicht medizinisch ein, sondern stärken das Vertrauen in den Geburtsprozess und begleiten die Gebärende durch Gespräche, Präsenz und praktische Tipps.

Besonders bei schwierigen Schwangerschaften oder der Diagnose eines Geburtsgebrechens kann diese persönliche Begleitung sehr hilfreich sein.

Uralte Wurzeln

Der Begriff ‘Doula’ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet ‘Dienerin’. Die Tradition, dass geburtserfahrene Frauen werdende Mütter unterstützen, gibt es schon seit tausenden von Jahren. Der moderne Trend der Doulas schwappte vor etwa zehn Jahren aus den USA nach Europa – dort sind Doulas besonders gefragt, weil Hebammen Mangelware sind.

Was ist der Unterschied zwischen einer Doula und einer Hebamme?

Die Rolle einer Doula unterscheidet sich deutlich von jener einer Hebamme – auch wenn sich beide während der Geburt um das Wohl der Gebärenden kümmern. Eine Doula begleitet dich vor, während und nach der Geburt mit viel Einfühlungsvermögen und emotionaler Unterstützung. Sie steht dir beratend zur Seite, hilft beim Umgang mit Ängsten und schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre – ganz ohne medizinische Eingriffe.

Hebammen hingegen übernehmen die medizinische Betreuung: Sie führen Vorsorgeuntersuchungen durch, leiten Geburten und kümmern sich um die medizinische Versorgung von Mutter und Kind. Während Hebammen häufig mehrere Gebärende gleichzeitig betreuen, ist eine Doula ausschliesslich für dich da. 

Eine Doula ersetzt keine Hebamme, sondern ergänzt sie – und das oft auf sehr persönliche Weise. Viele Frauen empfinden die zusätzliche Begleitung als stärkend, beruhigend und entlastend.

Doula und eine schwangere Frau gehen in einem Krankenhaus Gang

Was zahlt die Krankenkasse während der Schwangerschaft und Geburt?

Die Geburt bringt nicht nur viele Emotionen, sondern auch einige Kosten mit sich. Die Grundversicherung deckt in der Schweiz viele medizinisch notwendige Leistungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Doch nicht alles ist automatisch mitversichert – hier erfährst du, welche Leistungen du erwarten kannst.

Leistungen der Grundversicherung

Die Grundversicherung übernimmt:

  • Hebammenleistungen vor, während und nach der Geburt.

  • 7 Vorsorgeuntersuchungen.

  • 2 Ultraschalluntersuchungen.

  • 150 Franken für Geburtsvorbereitungskurse.

  • Wochenbettbetreuung oder bis zu 16 Hausbesuche durch eine Hebamme.

Leistungen der Zusatzversicherung

Zusatzversicherungen in der Schwangerschaft übernehmen je nachdem auch Kosten für spezielle Kurse oder Leistungen:

  • Doula-Kosten werden (teilweise) übernommen.

  • Umfassende Geburtsvorbereitung (z. B. alternative Geburtsvorbereitung, Yoga, Rückbildung).

  • Zusatzangebote wie Familienzimmer oder Rooming-in.

Achtung: Zusatzversicherungen müssen meist vor der Schwangerschaft abgeschlossen werden. Wartezeiten und Vorbehalte sind häufig. 

Werden die Kosten für eine Doula von der Krankenkasse übernommen?

Die Doula-Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Die Grundversicherung deckt nur die nötigen medizinischen Kosten. Wenn du also beispielsweise eine Geburtsbegleitung durch eine Doula möchtest, musst du dies selbst bezahlen oder über eine Zusatzversicherung versichern. 

Darum lohnt es sich, frühzeitig bei der Krankenkasse nachzufragen, was alles abgedeckt ist und allfällige Anpassungen zu machen.

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Was kostet eine Doula? 

Die Kosten für eine Doula liegen meist zwischen 800 und 1’500 Franken. In diesem Preis enthalten sind Vorgespräche, die Geburtsbegleitung und Nachbesuche. Die Grundversicherung übernimmt diese Kosten nicht – manche Zusatzversicherungen beteiligen sich jedoch.

Tipps und Tricks während der Schwangerschaft

  • Überblick verschaffen: Damit du dich nicht im Dschungel der vielen To-dos verlierst, kann es hilfreich sein, eine Liste mit allen wichtigen Dingen zu erstellen – unsere Checkliste für werdende Eltern ist da ein guter Startpunkt.

  • Zusatzversicherung frühzeitig abschliessen: Viele Versicherungen haben Wartefristen oder Einschränkungen für Schwangerschaftsleistungen. Eine späte Anmeldung kann also dazu führen, dass bestimmte Kosten nicht übernommen werden.

  • Versicherungen und Familienrabatte vergleichen: Es lohnt sich, die individuellen Versicherungsbedingungen regelmässig zu prüfen oder direkt bei der Krankenkasse nachzufragen, um eventuell von Familienrabatten zu profitieren.

  • Baby vorzeitig bei der Krankenkasse anmelden: Wer sein Baby rechtzeitig – am besten vorgeburtlich – absichert, kann entspannter durch die Schwangerschaft gehen und sich ganz auf das neue Lebenskapitel konzentrieren. 

Häufige Fragen zur Doula und Geburtshilfe

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Gioia Gerber
Content Managerin
Bereits seit 2016 arbeitet Gioia im Content, der Recherche und Redaktion, mit breitgefächerter Erfahrung in diversen digitalen Unternehmen und Branchen. Als Content Managerin bei FinanceScout24 ist sie überall involviert, wo getextet wird. Wenn sie gerade nicht mit Worten spielt, kocht und backt sie liebend gerne (Zweiteres auch zur Freude ihrer Kolleg:innen), reist in der Weltgeschichte umher und liest alle Bücher, die sie in die Finger bekommt.