Bonitätsdatenbanken: Mädchen studiert Kalkulationen

Wie Schweizer Bonitätsdatenbanken den Kreditentscheid beeinflussen

Ben M. -

Damit Banken entscheiden können, ob sie dir einen Kredit gewähren, brauchen sie die Hilfe von Bonitätsdatenbanken. In ihnen sind zahlreiche Informationen über deinen Umgang mit Geld gespeichert – weswegen es wichtig ist, dort eine gute Falle zu machen.

Bonitätsdatenbanken Schweiz:

Zusammenfassung

  • Bei einem Kreditantrag sieht sich die Bank deine Bonität an und prüft deine Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit.

  • Für Letzteres greift sie auf Bonitätsdatenbanken zurück, bei denen Infos über dein Zahlungsverhalten gespeichert sind.

  • Solange die dortigen Einträge über dich positiv sind, hast du gute Chancen auf einen Kredit.

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Wozu braucht es Bonitätsdatenbanken?

Wenn du einen Kredit beantragst, ist die Bank natürlich grundsätzlich daran interessiert, mit dir ins Geschäft zu kommen – schliesslich lebt sie von den Zinsen, die sie dafür von dir erhält. Gleichzeitig steht sie aber vor einem naheliegenden Problem: Woher soll sie wissen, dass du nicht sofort mit einem fröhlichen ‘Adé merci!‘ die Biege machst und sie die Knete nie wieder sieht?

Nun, das zu WISSEN vermag die Bank zwar freilich nicht, aber sie kann das Risiko eines Zahlungsausfalls im Vorfeld abschätzen, indem sie eine sogenannte Bonitätsprüfung durchführt. Kurz zusammengefasst untersucht sie hierbei deine Kreditfähigkeit (also ob du alle gesetzlichen Grundvoraussetzungen für einen Kredit erfüllst und dein Lohn ausreicht, um die Kreditraten zu bezahlen) und deine Kreditwürdigkeit (ob du all deine Rechnungen stets pünktlich überweist und dich sozusagen eines Kredits würdig erweist).

Wie du dir vorstellen kannst, ist Ersteres relativ einfach zu prüfen: Die Berechnung deines Kreditrahmens ist ziemlich schnell erstellt.

Deine Zahlungsmoral und damit deine Kreditwürdigkeit stellt die Bank aber vor eine grössere Herausforderung, da sie selbst keine Informationen darüber hat. Aus diesem Grund greift sie auf Bonitätsdatenbanken zurück.

Die drei wichtigsten Bonitätsdatenbanken in der Schweiz

Mit Hilfe von Bonitätsdatenbanken können sich Kreditinstitute (aber auch andere Firmen wie zum Beispiel Verwaltungen von Mietshäusern) ein Bild davon machen, wie du mit Geld umgehst. Keine Sorge: Dort sind keine Kontoauszüge von dir abrufbar, auf denen jede Transaktion ersichtlich ist. Vielmehr finden sich dort Einträge über laufende Kredite oder Leasings sowie allfällige Betreibungen oder Zahlungsbefehle, die mal gegen dich vorlagen.

Aber damit du dir das etwas besser vorstellen kannst, nehmen wir die drei wichtigsten Institutionen genauer unter die Lupe:

Die Zentralstelle für Kreditinformation

Die ‘Zentralstelle für Kreditinformation – Verein zur Führung einer Zentralstelle für Kreditinformationen‘, aus nachvollziehbaren Gründen auch einfach ‘ZEK‘ genannt, ist eine der wichtigsten Auskunftsstellen für Kreditinstitute. Sie wurde ins Leben gerufen, damit Finanzinstitute untereinander Bonitätsinformationen über Private und juristische Personen austauschen und sich damit besser vor Kreditausfällen schützen können. Weitere Details zur ZEK findest du hier.

CRIF

Die CRIF AG ist neben der ZEK die zweite grosse Adresse für Bonitätsauskünfte. In ihrer Datenbank sind unter anderem Infos über letzte Mahnungen, Inkassomeldungen, Zahlungsbefehle etc. gespeichert, die sie mit Hilfe eines Punktesystems in einem eigenen Credit Score zusammenfasst. Dieser reicht von 250 (niedrigster Wert = hundslausiger Credit Score) bis 600 (du hast den Chuck Norris unter den Credit Scores).

Sofern also nichts gegen dich vorliegt, ist alles buchstäblich im grünen Bereich:

hoher Credit Score

Wenn du allerdings immer wieder all dein Geld verjubelst und notorisch zahlungsunfähig bist, wandert dein Credit Score durch die gelbe Zone und schlägt irgendwann im roten Niemandsland seine Zelte auf:

tiefer Credit Score

Übrigens: Das deutsche Gegenstück zur ZEK und Crif ist die Schufa – aber auch wenn du lange in Deutschland gelebt hast, fragen Schweizer Banken die dort gespeicherten Daten in der Regel nicht ab.

Das Betreibungsregister

Im Betreibungsregister ist festgehalten, ob du schon mal betrieben wurdest. Sorge auch hier unbedingt dafür, dass du eine blütenweisse Weste behältst – einen Betreibungsauszug musst du nämlich oftmals auch bei der Suche nach einer neuen Wohnung (manchmal auch für einen neuen Job) vorlegen. Wenn du da Einträge hast, sinken deine Chancen auf eine Zusage – genauso wie bei einem Kredit – erheblich.

Das für dich zuständige Betreibungsamt findest du hier.

Bonitätsprüfungen gibt es aus gutem Grund: Sie erhöhen die Chancen, dass du dir mittels Kredit einen Traum erfüllen kannst, und verhindern gleichzeitig eine Überschuldung dabei. Trotzdem haben sie auch schon für Kreditabsagen gesorgt – nämlich dann, wenn die Bonitätsdatenbanken nichts Erfreuliches zu berichten hatten. Sorg deswegen am besten dafür, dass all deine Rechnungen stets pünktlich bezahlt sind und ZEK, Crif und Co. voll des Lobes eine Geschäftsbeziehung mit dir empfehlen können.

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