Was passiert, wenn ich meine Hypothek nicht mehr bezahlen kann?

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Wenn du mal klamm bist, solltest du trotzdem alles daran setzen, deine Hypothek pünktlich und vollständig zu bezahlen. Die vermeintliche Alternative, vom Eigenheim in eine günstigere Mietwohnung zu ziehen, ist nämlich oftmals gar keine: Das kostet dich im Endeffekt mehr und verschlimmert deine finanzielle Durstrecke nur.

Darum solltest du deine Hypothek möglichst behalten

Ob aufgrund von Jobverlust, Scheidung oder gesundheitlichen Problemen: Viele müssen irgendwann im Leben den Gürtel enger schnallen. Sollte die Lage aber so ernst werden, dass du deine Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlen kannst, wird die Sache haarig: Es ist nämlich tatsächlich so, dass dein Haus irgendwann in den Besitz des Hypothekarinstituts übergeht und du ausziehen musst, wenn du deinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommst (die Details dazu sind im sogenannten Schuldbrief festgehalten).

Allerdings will man das auch seitens des Hypothekarinstituts bestmöglich verhindern und nur als Ultima Ratio in die Wege leiten, da dies auch für sie jede Menge Zusatzaufwand bedeutet.

So viel zur guten Nachricht für dich: Auch wenn du mal in Geldnot bist, wird das Hypothekarinstitut dich nicht gleich sofort aus dem Haus schmeissen, sondern ist durchaus an einer gangbaren Lösung interessiert.

Die schlechte Nachricht folgt aber auf dem Fuss: Auch wenn du die Hypothek nicht mehr bezahlen kannst, ist sie doch höchstwahrscheinlich immer noch die beste Lösung für deine angespannte finanzielle Situation – denn die vermeintliche Alternative ist oft ein Trugschluss.

Vom Eigenheim in die Mietwohnung: Die Alternative, die eigentlich keine ist

Den Grund dafür haben wir mit deinem finanziellen Engpass auch bereits identifiziert – denn der wird meist nur noch schlimmer, wenn du dein Eigenheim verlierst. Das liegt daran, dass du logischerweise irgendwo wohnen musst, die Kosten für deine Hypothek im Normalfall aber viel tiefer sind als eine Miete. Mit anderen Worten: Wenn du dir die Hypozinsen (und allfällige Amortisationen) nicht mehr leisten kannst, hast du bei der Suche nach einer Mietwohnung erst recht schlechte Karten.

Wenn du deine Immobilie verlierst, profitierst du zudem nicht mehr von den Steuerabzügen für deine Hypothek, was die Sache auch nicht gerade rosiger aussehen lässt.

Anhand eines einfachen Zahlenbeispiels können wir dies verdeutlichen: Angenommen, du hast eine Hypothek von 500‘000 Franken, für die du 1,5 % Zins bezahlst. Ohne komplizierte Zinsformel sind das also 7‘500 Franken, die du jährlich an das Hypothekarinstitut überweisen musst, was 625 Franken im Monat entspricht.

625 Franken im Monat für eine Mietwohnung – da liegt nicht viel mehr als ein 1-Zimmer-Studio in einem mehr oder weniger gesuchten Quartier drin. Für dich alleine mag das zwar noch gehen (auch wenn ein solcher Wechsel nach dem Komfort einer eigenen Wohnung oder gar Haus äusserst unedel ist), aber wir sind uns wahrscheinlich einig, dass so etwas als Familie keine Option ist. Aus diesem Grund solltest du alles daran setzen, deine Liegenschaft behalten zu können.

Ausserdem droht dir eventuell noch weiteres Ungemach: Falls du deine Immobilie mit einer langjährigen Festhypothek finanziert hast, musst du für die vorzeitige Kündigung der Hypothek (je nach Höhe, Zinssatz und Restlaufzeit) eine saftige Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen – auch kein angenehmer Gedanke, wenn eh schon der Pleitegeier über dir seine Kreise zieht.

Das private Netzwerk und der Zahlungsaufschub: Diese Optionen hast du, wenn du für deine Hypothek nicht mehr aufkommen kannst

Was kannst du also tun, damit es nicht so weit kommt? Zum einen gibt es vorbeugende Massnahmen in Form von Versicherungen für deine Hypothek, die zum Beispiel in Fällen wie unverschuldetem Jobverlust oder Arbeitsunfähigkeit greifen – so federst du gewisse Risiken von Anfang an ab.

Ansonsten bleiben dir noch zwei Optionen: Ein Darlehen aus dem privaten Umfeld, um die Durststrecke zu überwinden, oder das Hypothekarinstitut um einen Zahlungsaufschub zu bitten.

Ersteres hat den Vorteil, dass du nicht beim Hypothekarinstitut gar nicht erst auf dem Radar auftauchst. Das wäre zwar noch keine Tragödie, hätte aber je nachdem zur Folge, dass du von nun an öfters ‘überprüft‘ wirst – und wer will das schon?

Umgekehrt, wenn du gleich zu Beginn das Gespräch mit dem Hypothekarinstitut suchst, ersparst du dir die Anfrage nach einem Darlehen bei deiner Familie/Bekannten. Dazu sei jedoch an dieser Stelle festgehalten: Das Hypothekarinstitut ist grundsätzlich an einer funktionierenden Lösung interessiert, aber das Ganze hat natürlich auch seine Grenzen. Mit einem 'Hey Leute, bei mir ist gerade Ebbe im Portemonnaie – ich zahl mal bis auf weiteres keine Zinsen, gebongt?' wirst du auf wenig Gegenliebe stossen. Hier solltest du am besten sachlich deine Situation darlegen und nach Möglichkeit bereits einen Plan aufzeigen, wie und wann du aus dem finanziellen Engpass wieder rauskommst.

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Laura A.
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