Elektroauto in Flammen: Wer zahlt bei einem Elektroauto-Brand?
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Elektroautos sind immer häufiger auf den Strassen zu sehen. Zu Recht. Sie sind leise, stylisch und umweltfreundlich. Der Haken: Oft kursieren in den Medien Bilder von brennenden Elektroautos. Viele sind deswegen um ihre Sicherheit und die ihrer E-Fahrtezge besorgt. In unserem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Elektroauto-Brand.
Elektroauto-Brand: Alles im Überblick
Ein Elektroauto-Brand ist selten, aber möglich. Die Ursache hängt meist mit der Batterie zusammen.
Welche Versicherung für den Brand des Elektroautos aufkommt, ist stark von der Brandursache abhängig.
Die Brandgefahr ist bei einem E-Auto nicht höher als bei einem Verbrenner.
Wie entstehen Elektroauto Brände?
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass dein E-Auto auch zur Feuerfalle werden könnte? Klingt dramatisch, ist aber leider wahr, auch wenn dies nur selten der Fall ist. Lass uns gemeinsam die häufigsten Brandursachen unter die Lupe nehmen:
Unfälle: Wenn der Aufprall so stark ist, dass deine Batterie beschädigt wird, könnte theoretisch ein Brand entstehen. Hier kommt es bei der Kostendeckung darauf an, wer am Unfall schuld ist. Bist du schuld, kommt deine Vollkaskoversicherung für den Schaden auf. Ansonsten muss die Versicherung des Unfallverursachers zahlen.
Unsachgemässe Wartung: Wird dein Elektroauto und dessen Systeme nicht fachkundig gewartet, kann es zum Brand kommen. In diesem Fall springt keine Versicherung ein und du bleibst auf den Kosten sitzen.
Externe Einflüsse: Verschiedene externe Aspekte wie extreme Hitze, das Eindringen von Wasser oder ein kabeldurchbeissender Marder können zu einem Kurzschluss und damit zu einem Brand führen. Diese Fälle sind von der Teilkasko gedeckt.
Überladen des Akkus: Dadurch kann es zu einem Kurzschluss kommen. Eine Überladung kommt selten vor und wird als Produktions- bzw. technischen Fehler gehandhabt. Hierfür kommt der Hersteller auf.
Technische Fehler: Ein Fehler, wie eine defekte Temperaturregelung oder ein falsch installiertes Batteriemanagement-System (BMS), kann zum Brand führen. Dafür muss der Hersteller geradestehen.
Ausfall des Kühlsystems: Jedes Elektroauto verfügt über ein Kühlsystem für die Batterie. Fällt dieses aus, kann es zum Brand kommen. Hierfür muss geklärt werden, warum das System ausgefallen ist, z. B. durch falsche Wartung oder einen Produktionsfehler. Je nachdem muss der Hersteller oder du selbst den Schaden zahlen.
Wer zahlt bei einem E-Auto-Brand?
Wie du bei den Brandursachen schon gesehen hast, kommt es darauf an, wie das Auto in Brand geraten ist. Je nach Ursache kommen andere Versicherungen dafür auf.
Die meisten Versicherer bieten spezielle Elektroauto-Versicherungen und Hybridversicherungen an, dort sind dann oft der Akku und die Ladestation mitversichert.
Elektroautoversicherungen vergleichenElektroauto Batterie-Brand
Wenn ein Elektroauto brennt, dann ist die Batterie der Teil, der in Brand geraten ist. Hier kommt es auf die Ursache des Brandes an:
Unfall: Bei Selbstverschulden kommt deine Vollkaskoversicherung auf, ansonsten die Versicherung des Unfallverursachers.
Falsche Wartung: Hierfür musst du selbst geradestehen.
Produktions- oder technische Fehler: In diesem Fall kommt der Hersteller zum Handkuss.
Elektroauto-Brand in der Tiefgarage oder während es abgestellt ist
Wenn dein Elektroauto in der Tiefgarage brennt, gilt Folgendes: Grundsätzlich übernimmt deine Hausratversicherung Schäden an deinen persönlichen Gegenständen. Diese werden zum Neuwert ersetzt.
Je nachdem kommt auch die Gebäudeversicherung für Schäden der Tiefgarage auf. Das ist aber von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Informiere dich hier am besten bei deinem Versicherungsanbieter.
Achtung: Hier ist ein Brand besonders risikoreich. Denn in geschlossenen Räumen wie Tiefgaragen können sich Rauch und Feuer schnell ausbreiten.
Die Elektroauto-Ladestation ist in Brand geraten
Fängt deine Ladestation Feuer, gilt Folgendes: Je nach Brandursache zahlt deine Hausratversicherung, deine Autoversicherung oder der Hersteller. Dies ist abhängig von deinem Versicherungsanbieter und der Brandursache. Informiere dich hierfür bei deiner Versicherung.
Das Elektroauto gerät in Brand, während es im Betrieb ist
Je nach Ursache zahlt in diesem Fall der Hersteller oder die Autoversicherung. Entsteht der Brand deines Elektroautos durch einen Fehler am Fahrzeug, der auf einen Produktionsfehler oder ein technisches Problem zurückzuführen ist, könnte der Hersteller haftbar sein.
Zusatzversicherungen für dein Elektroauto
Brandschäden an der Batterie oder Ladestation kannst du mit Zusatzversicherungen abdecken:
Akkuversicherung: Da der Akku ein besonders wichtiges Element in deinem Elektroauto ist, lohnt es sich, diesen in deiner Versicherung besonders zu berücksichtigen.
Ladestation: Absicherung für deine private Ladestation. Hier ist der Versicherungsschutz davon abhängig, ob sie mobil oder fest installiert ist.
Die Kosten für die Elektroautoversicherung sind übrigens ähnlich wie die von Verbrennern, obwohl sie den Akku und die Ladestation meistens mitversichern.
Steuertechnisch kannst du mit einem Elektroauto übrigens auch oft günstiger fahren. Die Steuer für Elektroautos ist pro Kanton unterschiedlich, viele Kantone bieten aber attraktive Steuervorteile für Elektroautos an.
Brand vom Elektroauto vermeiden
Hier sind einige Checkpunkte für dich, damit es gar nicht erst zu einem Brand kommt.
Regelmässige Wartung: Lass dein Elektroauto regelmässig von Fachleuten warten, um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Batterie und Elektronik in einwandfreiem Zustand sind.
Sicheres Laden: Benutze nur zugelassene Ladegeräte. Das kannst du über diverse Apps überprüfen. Am besten informierst du dich direkt bei deinem Autohersteller darüber. Sorge ausserdem dafür, dass dein Auto an sicheren, gut belüfteten Plätzen lädt – niemand will ein überhitztes Elektroauto.
Augen auf beim Fahren: Zu guter Letzt die Regel, die für alle Autofahrer:innen gilt: Fahr vorsichtig.
Hilfe, mein Elektroauto brennt: Was tun?
Erstmal gilt: Ruhe bewahren. Dann machst du Folgendes:
Halte Abstand vom brennenden Fahrzeug. Der Rauch, der bei einem E-Auto-Brand entsteht, kann giftige Substanzen enthalten.
Wähle den Notruf 118 und erwähne unbedingt, dass es sich um ein Elektroauto handelt.
Wenn Brand gelöscht und der Schock verdaut ist, ist die Versicherung dran: Informiere sie über den Vorfall. Am besten machst du Fotos von den Schäden. So kann dein Versicherungsanbieter die Lage am besten einschätzen.
Wichtiger Tipp:
Vielleicht hast du schon mal von einer Rettungskarte gehört. Das ist eine Karte, die der Feuerwehr wichtige Informationen über das Beheben eines Brandes geben könnte, wie über die Position von Hochvoltkomponenten oder Batterieabschaltstellen. Wenn du noch keine hast, meldest du dich am besten bei deinem Autohersteller.
E-Auto Brände: Der Unterschied zum Verbrenner
E-Autos brennen anders. Der Sauerstoff, der den Verbrennungsprozess beschleunigt, kommt beim Verbrenner von aussen. Beim E-Auto hingegen aus der Batterie selbst.
Ein Verbrenner-Brand wird mit den normalen Feuerlöschern gestoppt. Beim E-Auto hingegen muss die Batterie über längere Zeit stark gekühlt werden. Das heisst: Es wird viel Wasser über längere Zeit benötigt.
So handelt die Feuerwehr
Die Feuerwehr hat spezifische Vorgehensweisen bei einem E-Auto-Brand. So hat sie beispielsweise feuer- und wasserfeste Säcke, die über deinen elektrischen, fahrbahren Untersatz gestülpt werden. Dann wird das E-Auto mit Wasser geflutet. So kann die Batterie abkühlen und der Brand gelöscht werden.
Wie hoch ist das Risiko eines Brandes im Vergleich zu einem Verbrenner?
Gute Nachrichten für dich und dein E-Auto: Elektroautos sind nicht anfälliger für Brände als Verbrennerfahrzeuge. Das haben bereits mehrere Crashtests und Studien bestätigt. Beispielsweise stellte der schweizerische Feuerwehrverband fest, dass Elektrofahrzeuge grundsätzlich nicht gefährlicher als Benzin- oder Dieselfahrzeuge sind.
Schlussendlich gilt für jedes Fahrzeug, ob mit Batterie oder Verbrennermotor: Bevor es auf die Strasse darf, muss es strenge gesetzliche Vorgaben erfüllen und verschiedene Sicherheitstests bestehen, um alle Verkehrsteilnehmenden bestmöglich zu schützen.
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